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Berlin, Maerz 1998 Jeder muss ein Zahlenbild haben..... !" Hommage von D.Bohne (English language version) Wer Lusicis
Atelier in einer großen Berliner Altbauwohnung - unweit
vom Kurfürstendamm - betritt, spürt sehr bald die lebendige
Frische, in der sich Leben und Kunst miteinander vermengen. Die
"gelebte Kunst" ist kein esoterisches Schlagwort, sondern
eine Lebensphilosophie Lusicis. Ausgedehnte Spaziergänge in der reichhaltigen Natur des
Spreewaldes schulen beim Jungen die Beobachtungsgabe und regen
das Farbempfinden an. Wie man Farben harmonisiert, kombiniert oder gar so anordnet, daß man provoziert - scheint aus der Reichhaltigkeit der Lausitzer Landschaft seinen Ursprung zu haben. (rechts: "Die Kahnfahrt", 1956, Öl auf Papier, 39 x 33 cm, in Privatbesitz). Seine Empfindungen setzt er in erste Bilder, Aquarelle oder Zeichnungen um. "Baumportraits" wechseln schnell mit Darstellungen der "Lausitzer Mädchen" als Schuljunge. (links: "Lausitzer Mädchen: sitzend nach Links", 1962, Leimfarbe und Latex auf Papier, 49 x 37cm) Bereits 1957 findet sich in seinem reichhaltigen Schaffen ein Selbstportrait. Es zeigt den Künstler von der Seite an einer Staffelei stehend. Vor ihm ein Zeichenblatt mit einem Engel. Von hinten greift ihm eine etwas seltsame Figur über die Schulter, Gevatter "Tod" - teils Freund, teils Feind.
Lusici beschäftigt sich konsequent und intensiv mit existentiellen Fragen des Lebens, mit der Beziehung Mensch und Natur und forscht nach den Grundwerten des Menschen. Der Bau der Mauer, 1961, erlebt er als Teenager noch in der
Lausitz. Lusici gewinnt beim UNESCO Wettbewerb "Wasser ist Leben", 1974, die Goldmedaille für die Künstlerische Umsetzung der Thematik (Poster unten rechts - links daneben der Entwurf von Lusici).
In seiner sehr persönlichen Bildsprache entwickelt er
Themen an der Zensur vorbei, und ermöglicht sich selbst
eine Art "Ausstieg" durch die Kunst. "Die Kunst
hat dazu beigetragen, mich am Leben zu halten", hört
man ihn heute immer wieder sagen.
Dies hätte den ohnehin Stasi geplagten Lusici sicher wegen Verunglimpfung von Hoheitszeichen hinter die Eisentüren der Staatssicherheit gebracht, wenn das Stück Baumwolle nicht zufällig zwischen die Seiten eines Buches gerutscht wäre. 25 Jahre später wiederentdeckt - hat es sogar den Umzug in den "freien Westen" überstanden. (s.Abb.Titel: "Das grosse Ich", 1962, Werk 62B17, in Besitz des Künstlers). Schon mit 23 Jahren schuf Lusici seine ersten Zahlenbilder. Er sieht die Zahl "4" mehr und mehr in seine Lebens-Mitte rücken. Kaum einer hat bemerkt, daß man aus der "4" mehr als nur den Zahlenwert lesen kann. Man kann die Zahl spiegeln und schon besitzt sie mehr Erotik oder Aggressivität. Lusici prägt den Begriff der "Anti-Zahlen" dafür. Manchmal sind es, wie Lusici es ausdrückt, "Zahlenkolonnen, die wie Menschen-Züge ins Ghetto getrieben werden...". Die Welt führt sich selbst ad absurdum. Die "4" steht für Trennung, Ost-West-Konflikt, Mauer und Tot. Die "8" bildet das Gleichgewicht. Sie ist in seiner Bildsprache Ausdruck von Erotik und Harmonie, die Zahlen wie "1, 2 und 3" steuern. Antizahlen-Bilder sind Ausdruck seines Weltbildes und seiner Philosophie, Auswuchs der Auseinandersetzung mit sich selbst in seiner Umwelt. "Der Künstler im Westen sucht immer nach einem Stil - und ich habe zuerst versucht, mich selbst zu finden. So vermitteln meine Bilder die Auseinandersetzung mit der Zeit und Umgebung. Wichtig ist die Haltung nicht der Stil!" Lusici übersteht 25 Jahre DDR. 1986 übersiedelt
er offiziell mit vielen Lusici über die "Diktatur der Zahlen": "Jeder braucht ein Zahlenbild. Das ist die logische Konsequenz, weil die Zahlen uns und sogar unsere Empfindungen bestimmen und wir uns ohne nachzudenken der Diktatur der Zahlen unterwerfen. Wir haben uns so eingerichtet; wir zählen uns arm. Wenn wir so weiter rechnen wie bisher, rechnen wir immer falsch:
Seit 1992 Ausstattung des Kempinski Plaza Hotels Berlin mit einer ständigen Ausstellung. Deutsches Porzellan-Museum, Hohenberg-Egger bei Selb/Oberfranken, Dezember 1997 bis März 1998 Kunstforum im Klinikum Großhadern (München) 10.12.1997 bis Ende März 1998 öffentlichen Sammlungen: Berlin, Berlinische Galerie and http://www.artbuy.co.uk/Lusici |